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Praxis

Verehrung dem Buddha Amida.

Senkobo Buddhismus

Die Praxis des Senkobobuddhismus wurde von Reiunken Usami Roshi, Zenmeister und Jodo Shin Priester von Senkobo, aus einer Synthese des Zen- und Shin Buddhismus geformt.
Sie umfasst drei wesentliche Übungen: Zazen (Zen Buddhismus), Nembutsu (Shin Buddhismus) und Sanghe (tiefe Reue, Bekenntnisse). Diese „3 Säulen der Kraft“, ernsthaft und mit tiefem Vertrauen praktiziert, sind machtvolle Wege, die grundlegende Einsichten in die „Wahre Natur“ ermöglichen.

Zazen – das „Sitzen in der Sammlung des Geistes“, erlaubt uns durch Achtsamkeit unsere Gewohnheiten und Anhaftungen körperlicher und geistiger Art zu ergründen. Die Kraft dieser meditativen Übung bringt Ruhe in Körper und Geist. Im Augenblick tiefster Stille kann Einsicht in die „Wahre Natur“ geschehen.
Die Sitzperioden dauern 25 – 30 Minuten, dazwischen wird Kinhin (Gehmeditation) praktiziert.

Nembutsu – die heiligen Silben NA MU A MI DA BUTSU rufen wir mit einem selbstlosen Herzen. Nembutsu bedeutet wörtlich sich unausgesetzt mit einem Herz voll Hingabe und einem aufrichtigem Geist dem angestrebten Zustand hinzugeben, mit Buddha eins zu sein. Das Nembutsu in Senkobo wird Do-Nembutsu (Erde-Nembutsu) genannt. Das heißt, dass wir vollkommen wie die Erde werden, die alles trägt und erträgt. Wir werfen alles weg, töten unser Ego und rufen mit ganzer Kraft das Nembutsu. Wir praktizieren das Do-Nembutsu immer weiter, egal in welcher Tiefe des Bewusstseins wir uns befinden. Eine fortgesetzte Rezitation ist ein Teil unserer Anstrengung und Hinwendung zur Kraft von Mitgefühl und Barmherzigkeit und dem Licht ohne Anfang und Ende, das wir mit Amida Buddha bezeichnen.

Sanghe – tiefe Reue, das Ablegen von Bekenntnissen mittels Jujukinkai (die 10 Hauptgebote) und Sanghe-Naikan (Innere Prüfung). Wir läutern Geist und Herz von unheilsamen Aktivitäten und machen uns „leer“ für Amida Buddha, für das Licht ohne Anfang und Ende. Jujukinkai und Sanghe-Naikan energisch und fortgesetzt praktiziert, führen uns zu tiefer Verbundenheit, Mitgefühl und Barmherzigkeit mit allen fühlenden Wesen.

Wir werden ermutigt mit Sanghe-Naikan tief in den Erinnerungen unseres Lebens zu schärfen, konkret und den Tatsachen entsprechend, in Bezug auf Personen, andere Lebewesen oder auch Themen, mit den Fragen:

was hat (z.B.) die Person für mich getan?
was habe ich für diese Person getan?
welche Schwierigkeiten habe ich dieser Person bereitet?
Mit Jujukinkai prüfen wir unsere Gedanken, Worte und Handlungen anhand der 10 Hauptgebote (Sittenregeln):

  1. Abstand nehmen vom Töten
  2. Abstand nehmen vom Nehmen was nicht gegeben ist
  3. Abstand nehmen vom Missbrauch der Ordnung
  4. Abstand nehmen vom Lügen
  5. Abstand nehmen von der Berauschtheit (nicht nur Alkohol …)
  6. Abstand nehmen vom Verleumden anderer
  7. Abstand nehmen vom Hochmut/Selbstlob und Herabsetzen anderer
  8. Abstandnehmen vom Nicht-Geben
  9. Abstand nehmen von Zorn und Hass
  10. Abstand nehmen vom Verachten der 3 Juwelen (Buddha, Dharma, Sangha)

Unsere Erinnerungen und Bekenntnisse legen wir vor dem/der Osho (LeiterIn der Praxiswoche) beim Dokusan (Einzelgespräch) ab.
Jujukinkai und Sanghe-Naikan werden in Form von Praxiswochen (ähnlich Zen-Sesshins) abgehalten.

Das Halten der Sittenregeln ist nicht allein aus ethischen Gründen wichtig. Die Sittenregeln sind die Grundlage einer spirituellen Praxis, da man auf dem Weg geistiger Schulung nicht fortschreiten kann, wenn Herz und Geist nicht frei von der inneren Unruhe sind, die ein gedankenloser, gegen diese Sittenregeln verstoßender Lebenswandel mit sich bringt. Ungeachtet ihrer Entschlusskraft sind jedoch nur wenige Laien-Praktizierende imstande, jede Sittenregel einzuhalten, und so sind Übertretungen in diesem oder jenem Ausmaß unvermeidlich. Solche Übertretungen hindern jedoch nicht daran, den Weg zur Erleuchtung zu beschreiten – vorausgesetzt, dass man sie eingesteht, wahrhaft bereut und sich anstrengt, in Zukunft den Sittenregeln gemäß zu leben. Mit dem Fortschreiten auf dem Weg und durch zunehmende Kraft, Reinheit und Einsicht durch die meditative Praxis werden es weniger Übertretungen.
In der Regel üben wir so lange Zazen, Do-Nembutsu und Sanghe, bis wir einen Zustand erreicht haben, den wir Busshokai nennen – sich Buddhanatur offenbart.

Was jedoch nach buddhistischem Verständnis dauernden Schaden anrichtet und sich verhängnisvoll auf das geistig-seelische Fortschreiten auswirkt, das ist der Verlust des Glaubens an Buddha, an die Wahrheit, die er nach seiner vollkommenen Erleuchtung enthüllte (Dharma, Lehre). In diesem Fall, so heißt es, ist vollkommene Erleuchtung und damit die Ausrottung der tiefsten Wurzel der drei Gifte (Gier, Hass und Unwissenheit), nämlich der Unwissenheit unmöglich.

Erleuchtung zu verwirklichen und mit tiefem Mitgefühl und Barmherzigkeit lebendig zu leben, ist zentrales Thema im Senkobobuddhismus. Sich ganz „in das Haus von Amida-Buddha zu begeben“, das heißt, immer mehr in jenem Bewusstsein des Lichtes ohne Anfang und ohne Ende zu wirken und zu sein.

Mögen alle Wesen Befreiung finden.
Verehrung dem Buddha Amida.